Verbandsliga: Bochumer SV 2 – SV Bönen 4:4
Mit einem im Vorfeld nicht zu erwartenden Punktgewinn kehrte die SV-Erste vom Gastspiel in Bochum zurück. Gegen die Bundesliga-Reserve des Bochumer SV waren die Bönener an sechs Brettern nominell deutlich unterlegen, lediglich an den Brettern eins und vier war man annähernd gleichstark besetzt. Die Gastgeber traten in absoluter Bestbesetzung an und hatten an den ersten drei Brettern Spieler mit mehrjähriger Bundesligaerfahrung aufgeboten. Mit Schneider und Heinbuch an eins und zwei sogar zwei IM (Internationale Meister), die Ende der 80er sogar für die Nationalmannschaft im Einsatz waren.
Fabian Schlottmann kam mit den weißen Steinen gegen Schneider etwas schlechter aus der Eröffnung und hatte nach nur einer Stunde Matchdauer bereits 30 Minuten weniger Bedenkzeit auf der Uhr. Folgerichtig versuchte er es mit einem Remisangebot, dass die Bochumer Nummer eins sogar annahm. Für das 1:1 sorgte Martin Merz an Brett vier, der in symmetrischer Stellung ohne große Chancen für beiude Seiten ebenfalls remisierte. Torsten Fuest hatte in einem Springerendspiel zwar einen Mehrbauern aber die deutlich schlechtere Bauernstruktur und teilte ebenfalls die Punkte. Hajo Schötz kam schlecht aus der Eröffnung und übersah dann auch noch eine Taktik, mit der sein Gegner Material und Angriff bekam: 1,5:2,5. An Brett acht hatte es Stephan Wegner als Schwarzspieler mit einer wenig ambitionierten Variante des Abtausch-Franzosen zu tun und war immer in der Remisbreite. Das Leichtfigurenendspiel mit jeweils sieben symmetrischen Bauern endete dann auch erwartungsgemäß Remis. Beim Stand von 2:3 aus Bönener Sicht sah es gut aus für die Gastgeber. Guntram Lenz hatte zwar gute praktische Chancen, aber Maik Mönkemeyer hatte ein Turmendspiel mit Mehrbauer aber eingesperrtem Turm auf dem Brett und Jochen Helmert stand schon aus der Eröffnung heraus deutlich schlechter und im Grunde schon fast auf Verlust. Mönkemeyer konnte dann zwar seinen Turm mit einem schönen Trick befreien, doch Lenz verlor kurz darauf entscheidendes Material und gab auf (2:4). Alles sah also nach demerwarteten Bochumer Sieg aus. Inzwischen hatte Helmert aber den gegnerischen Angriff überlebt und in einem Turm+Leichtfigur-Endspiel nur noch einen Bauern weniger. In der ersten Zeitnotphase hatte der Bönener dann den besseren Plan, sodass seine Aktivität den Bauern kompensierte. Schließlich ließ sich die Bochumer Nummer fünf noch seinen Turm fangen lund musste mit der Qualität weniger aufgeben. Mönkemeyer’s Endspiel war zu dem Zeitpunkt nicht zu verlieren, allerdings beim Stand von 3:4 auch kaum zu gewinnen. Nachdem immer mehr Bauern getauscht wurden, blieben Turm+Bauer gegen Turm übrig. Da der Bauer noch auf der Grundreihe stand, hatte der Bochumer Spieler mehrere Möglichkeiten per Frontalverteidigung das Remis zu sichern, zog den Turm jedoch hinter den Bauern. So kam der junge Bönener mit seinem Bauern bis nach f5 und damit in eine theoretische Gewinnstellung, die er nach sechseinhalb Stunden Partiedauer technisch sauber verwertete. Einfach stark!
Mit einem Heimsieg Mitte Januar gegen Recklinghausen-Süd könnte der SV49 sein Punktekonto sogar auf 7:1 schrauben und damit die Weichen langsam in Richtung Klassenerhalt stellen. Bei einer Niederlage wäre die gute Ausgangslage allerdings schon wieder dahin.