Bezirksklasse: SK Werne 2 – SV Bönen 3 3-5
Mit einem nie gefährdeten 5-3 Erfolg kehrte Tabellenführer SV Bönen 3 vom Gastspiel in Werne zurück. Und das, obwohl wegen einiger Ausfälle mit zwei Ersatzleuten gespielt werden musste.
Klaus Menne, der aus der 4. Mannschaft kurzfristig für den erkrankten Jochen Knoop eingesprungen war, löste seine Aufgabe sehr schnell: Nach nur 45 Minuten Spielzeit hatte er die Igelstellung seines Gegners geknackt und Werne’s Nummer 7 gab nach 15 Zügen auf, denn eine Figur ging unrettbar verloren.
Nur eine Viertelstunde später ließ Dorothea Martens das 2-0 folgen. Ihr Gegenüber gab auf, weil die Drohungen gegen seinen König überhand nahmen. Mit zwei Minusbauern und einer katastrophal offen gerissenen Königsstellung hätte es auch wenig Spaß gemacht, sich noch weitere Züge zu quälen.
Die Partien an den Brettern 5 und 8 verliefen ziemlich ereignislos. Es wurde viel Material abgetauscht und die verbliebenen Bauern hatten sich ineinander verkeilt. Sowohl Uwe Wigger als auch Timo Diekmännken hatten somit beide völlig ausgeglichene Stellungen erreicht, in denen für keine Partei noch Gewinnpotential steckte. So konnten beide angesichts des 2-Punkte-Vorsprungs ohne langes Zögern Remisangebote annehmen.
Für eine Vorentscheidung sorgte Ingo Hüttl an Brett sechs. Mit den schwarzen Steinen wählte er die Slawische Verteidigung im Damengambit und geriet im Mittelspiel zunächst in einen leichten Nachteil: Die gegnerischen Türme standen bedrohlich verdoppelt auf der e-Linie, so dass aktive Verteidigungsarbeit angesagt war. Hüttls Gegner verrechnete sich im weiteren Verlauf aber an entscheidender Stelle und büßte die Qualität ein. Nachdem der Spieler aus Werne unfreiwillig einen seiner Türme gegen einen Springer getauscht hatte, stand er klar auf Verlust und ließ das 4-1 für Bönen zu.
Nach einem Blick auf die restlichen drei Bretter bot Holger Reinert am Spitzenbrett seiner Gegnerin remis an. Die Werner Nummer eins überlegte einige Minuten, ob sie beim Stand von 1-4 annehmen sollte. Doch bei erheblich weniger Zeit auf der Uhr und einer aus ihrer Sicht unbequemen, gedrückten Stellung willigte sie schließlich in das Remis ein.
Das Remis an Brett 1 veranlasste Bernd Longerich, der diesmal an Position zwei antreten musste, ebenfalls Remis anzubieten, weil der Mannschaftskampf durch Reinerts halben Punkt entschieden war. Auch sein Gegner nahm sofort an, denn die beiderseits sehr ruhig geführte Englische Partie war zu diesem Zeitpunkt ganz klar innerhalb der Remisbreite.
Den einzigen Wermutstropfen aus Bönener Sicht musste Lars Poppenberg schlucken. Um seine Figuren zu aktivieren, riskierte er mit den schwarzen Steinen den Vorstoß seines g-Bauern. Dass sein Werner Kontrahent mit einem Figurenopfer für zwei Bauern starken Angriff auf dem Königsflügel bekommen würde, hatte Poppenberg unterschätzt. Er kämpfte zwar noch um den halben Punkt, doch die Angriffswellen von Dame und zwei Türmen gegen den offen stehenden König waren nicht zu stoppen. So konnten die Schachspieler aus Werne und Bönen bereits um 16 Uhr das Match beenden und hatten anschließend noch ausreichend Gelegenheit, den örtlichen Weihnachtsmarkt zu besuchen.