Um die Wartezeit zu überbrücken, bis endlich wieder normal Schach gespielt werden kann, organisierte der SVB ein virtuelles Schnellschachturnier für die Jugendlichen.
Im virtuellen „Vereinsheim“ auf Lichess trafen sich 2x in der Woche 10 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren und spielten im Modus Jeder gegen Jeden ein vollrundiges Turnier. Die Bedenkzeit war auf 30 Minuten pro Spieler begrenzt. Am Ostermontag, den 5. April 2021 ging es los und am 5. Mai wurde das Turnier mit dem Bruderduell zwischen Niclas und Henri von Kleist beendet.
Die Bekanntgabe der Paarungen, die Ergebnismeldungen und die Terminvereinbarungen liefen über eine WhatsApp-Gruppe. Da heutzutage schon die Jüngsten über ein Handy verfügen und zum Teil auch die Eltern in die Organisation mit einbezogen wurden, funktionierte es reibungslos, dass sich die Jugendlichen untereinander verständigten, wann vom heimischen PC aus gespielt wurde.
Niklas Fischer wurde seiner Favoritenrolle gerecht und gab keinen einzigen Punkt ab. In der Partie gegen den Zweitplatzierten Sirko Uhde benötigte er allerdings etwas Beistand – wahlweise von Schachgöttin Caissa oder Glücksgöttin Fortuna: Nachdem Niklas durch einen Fingerfehler einen ganzen Turm eingestellt hatte, sah es nach einem Sieg für Sirko aus, der seinen Materialvorteil sogar noch ausbauen konnte. Doch Niklas ist ein zäher Gegner; er suchte trotz viel schlechterer Stellung immer noch weiter nach Möglichkeiten, Sirko das Leben schwer zu machen. Und tatsächlich: Am Ende setzte der spätere Turniersieger matt.
Hier alle Ergebnisse und Platzierungen:
Weil auf Lichess alle Partien gespeichert werden, hatten die Jugendtrainer Stephan Wegner und Holger Reinert Gelegenheit, sich die Partien anzuschauen und beim donnerstäglichen Training auf Discord bei Bedarf zu besprechen.
Es fiel auf, dass meistens zu schnell gespielt wurde. Trotz einer Bedenkzeit von 30 Minuten pro Spieler waren etliche Partien bereits nach 5 Minuten zu Ende. Dass dann oft einfachste Figureneinsteller oder Mattbilder übersehen wurden, liegt auf der Hand. Beide Trainer werden deshalb zukünftig verstärkt daran arbeiten, die Zeitökonomie unseres Nachwuchses zu verbessern.
Hier einmal ein typisches Beispiel aus dem Turnier:
Weiß hat soeben das Turmschach auf f6 bekommen. Statt über h5 zu flüchten, geht der Monarch innerhalb von wenigen Sekunden nach g5. Schwarz freut sich und setzt nach Lf4+ mit dem Turm auf h6 matt.
Trotz solcher und ähnlicher Pannen hatten alle Beteiligten Spaß an dem Turnier. Neben Sachpreisen in Form von Schachbüchern und -CD’s für die ersten 5 gibt es für Niklas Fischer und Sirko Uhde Pokale für den Gewinn in ihrer jeweiligen Altersklasse. Niklas bekommt den U14-Corona-Cup und Sirko das Pendant in der U18. Die Siegerehrung findet statt, sobald das reguläre Training in der Altentagesstätte wieder aufgenommen werden kann.