

Aus sportlicher Sicht hätte es in der vergangenen Saison beim SV Bönen 49 kaum besser laufen: „Das war eine der besten Saisons der Vereinsgeschichte“, hält Vorsitzender Gernot Medger auf der Jahreshauptversammlung des Schachvereins fest. „Die Erste verbleibt in der Verbandsliga. Die Dritte ist Bezirksmeister.“ Die Reserve belegte den dritten Platz in der Verbandsbezirksliga und die Vierte landete in der Kreisliga auf Platz drei. „In allen vier Mannschaften kamen insgesamt 44 Spieler zum Einsatz und wir mussten wenig Bretter kampflos abgeben. Nicht so wie bei anderen Vereinen.“ Denn der eingestellte Trainings- und Spielbetrieb macht sich bei vielen, auch bei höherklassigen Mannschaften bemerkbar: „Einige Teams sind nur noch mit wenigen Mannschaften angetreten, mussten ihre Truppe abmelden oder stehen ganz vor dem Aus. Auch bei uns hat die Pandemie Spuren hinterlassen, aber nicht so stark wie bei den anderen.“ Das werde besonders an den Trainingsabenden bemerkbar. Da lasse die Beteiligung zu wünschen übrig. Auch wenn sich die Schachspieler aus der Gemeinde schon seit einiger Zeit zum Trainieren treffen, bleiben viele der Akteure dem Training fern und kommen nur im Spielbetrieb zum Einsatz. „Das müssen wir wieder in die Gänge kriegen.“ Deshalb will der SV nun einmal im Monat ein vereinsinternes Turnier an einem Trainingsabend ausrichten, um die Denksportler wieder ins Spiellokal zu locken. Denn mit der geringen Trainingsbeteiligung könne man kaum neue Spieler anlocken. Die Angst ist groß, dass die Mitgliederzahlen langsam zurückgehen und dann Mannschaften wegen Spielermangels abgemeldet werden müssen: „Für den SV 49 kann ich mir das gar nicht vorstellen – und will ich auch nicht.“
Deshalb ist der SV besonders froh, dass ab dem kommenden Schuljahr am Marie-Curie-Gymnasium eine Schach-AG an den Start geht. Dadurch sollen Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sechs für den Denksport begeistert werden. „Die Zusammenarbeit mit der aktuellen Schulleitung klappt sehr gut“, findet Jugendleiter Holger Reinert. Auch an der Pestalozzi-Hauptschule gibt es schon länger eine Schach-AG. Die Arbeit an den Schulen kommt häufig den örtlichen Schachvereinen zugute: „Der Hammer SC und der SV Unna haben dadurch viele Mitglieder gewonnen. Dort ist das Potenzial aber etwas größer als in Bönen.“ Mithilfe eines Standes auf dem Jukiday im vergangenen Jahr, konnte der Verein ein paar neue Mitglieder anwerben. „Die stehen aber noch ganz am Anfang. Für den kommenden September ist das wieder geplant“, verrät Medger.
Neben den Akteuren, die grade mit dem Schachspielen beginnen, standen auch die erfahrenen Denksportler im Vordergrund, die schon lange ein Teil des SV Bönen sind. Dorothea Martens wurde auf der Versammlung für 50 Jahre Mitgliedschaft im Schachbund NRW geehrt. „Dorothea ist 1995 zu uns gewechselt und hat 161 Einsätze bestritten.“ Die Verbandsmeisterin von 1980 erhielt hierfür den Ehrenbrief des Schachbunds NRW. Für 20 Jahre aktive Mitgliedschaft im Schachbezirk Hamm wurde Fabian Schlottmann die silberne Ehrennadel verliehen. Außerdem bekamen Günter Mockwa und Jochen Knoop für 25 Jahre Mitgliedschaft im SV Bönen den silbernen Ehrenbrief. Dirk Romstadt wurde für über 250 Teameinsätze und Hendryk Bednik für über 100 Teameinsätze geehrt. Zum Ende der Versammlung standen noch die obligatoischen Wahlen an. Der gesamte Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt.

Alles beim Alten (von links): Gernot Medger (Vorsitzender), Lars Poppenberg (Geschäftsführer), Holger Reinert (Jugendleiter), Andreas Volling (stellv. Vorsitzender), Fabian Schlottmann (Spielleiter extern), Maik Mönkemeyer (Spielleiter intern)