Bezirksklasse: SV Bönen 3 – SV Rünthe 1 5-2
Hans Thormann und Uwe Wigger waren diesmal verhindert. Weil aus der Fünften nur zwei Ersatzspieler zur Verfügung standen, die Bönen 4 dringend für das parallel stattfindende Match gegen Lünen-Horstmar 2 brauchte, wurde Brett 3 der Dritten freigelassen und der Punkt ging kampflos an Rünthe.
Am Spitzenbrett baute sich Jochen Knoop mit der Stonewall-Variante aus der Holländischen Verteidigung auf. Er kam zwar zum stellungstypischen Angriff mit Dame und Springer am Königsflügel, doch mit einem taktischen Trick luchste ihm Rolf Enners einen Läufer ab. Nach der erfolgreichen Bauerngabel der Rünther Nummer 1 brach Knoops bis dahin recht aussichtsreiche Stellung in sich zusammen.
Nach zwei Stunden Spielzeit sah es also nicht besonders rosig aus: Bönen lag 0-2 hinten und an allen anderen fünf Brettern waren die Chancen ausgeglichen. Daran hatte sich auch eine Stunde später nichts Wesentliches geändert. Logischerweise kamen diverse Remisangebote von den Schachfreunden aus Rünthe, die aber alle abgelehnt wurden.
Ab ungefähr 17.30 Uhr ging es dann Schlag auf Schlag: Innerhalb einer Viertelstunde gewann der Gastgeber sämtliche Partien! So etwas kommt nicht alle Tage vor und spricht für die Nervenstärke unseres Teams:
Dorothea Martens engte ihren Gegner am Königsflügel derart ein, dass Norbert Friedrich gezwungen war, einen Läufer für 2 Bauern zu geben, um wieder ein wenig Luft zu bekommen. Dieses Notopfer half letztlich aber nicht wirklich – nachdem Martens noch eine weitere Figur erobert hatte, gab Friedrich auf.
In Ingo Hüttls Partie wurde schnell viel Material abgetauscht, so dass auf jeder Seite nur noch jeweils ein Turm und 4 Bauern übrig blieben. Die Kibitze waren sich alle einig: Das kann eigentlich nur unentschieden enden. Bei der Bauernführung erwies sich Hüttl aber geschickter als Peter Skory und brachte einen Freibauern zur Umwandlung auf die Grundreihe.
Auch bei Holger Reinert sah es lange Zeit so aus, als ob das Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern remis ausgeht. Allerdings ging Reinert mit einem Mehrbauern in dieses Endspiel und er hatte mehr Raum, um mit seinem König zu manövrieren. Als Albert Grundhöfer einen zweiten Bauern verlor und sich die weißen Freibauern allmählich Richtung Umwandlungsfeld vorschoben, war auch dieses Spiel gewonnen.
Bernd Longerich machte kurz darauf den Sack zu. Er hatte eine Nebenvariante aus der Sizilianischen Eröffnung auf dem Brett, in der er sich nach und nach leichte positionelle Vorteile wie Druck auf rückständige Bauern verschaffen konnte. Am Ende gewann Longerich durch eine dreizügige Mattkombination.
Auch Mannschaftsführer Dieter Raddatz musste sich mit der Sizilianischen Verteidigung auseinandersetzen. Im Mittelspiel passierte nichts Spektakuläres und das Ganze ging über in ein Turmendspiel mit ausgeglichenem Material. Ähnlich wie Hüttl an Brett 7 schaffte es Raddatz, einen gefährlichen Freibauern zu bilden, der die Partie zu seinen Gunsten entschied.