Bezirksklasse: SV Bönen 4 – SC Lünen-Horstmar 2 3-4
Mehr als achtbar schlug sich Bönens Vierte im Duell mit dem haushohen Favoriten aus Horstmar. Die Durchschnitts-DWZ des Gastgebers in der aktuellen – ersatzgeschwächten – Aufstellung betrug 1259, die der Gäste dagegen 1552. Bei einer Differenz von nahezu 300 Wertungspunkten hätte im Vorfeld niemand geglaubt, wie schwer es Horstmar hatte, einen mühsamen Mannschaftssieg zu erringen.
Die ersten 5 Begegnungen waren nach ungefähr 4 Stunden Spielzeit zu Ende. Bis dahin hielt Bönen 4 mit 2,5-2,5 ein Unentschieden. Zwei schöne Siege von Fitim Mukaj und Günter Mockwa sowie ein Remis von Nino Schott standen dabei auf der Habenseite, während es für Timo Diekmännken und Leonardo Pompe nicht so gut lief. Mukaj und Mockwa zeigten sich wie schon in der letzten Saison als Stützen der Mannschaft, denn beide konnten im laufenden Wettbewerb alle ihre Partien gewinnen. Ebenfalls hervorzuheben ist die Leistung des Nachwuchsspielers Schott, der ganz kurzfristig für Moustafa Al Hyou eingesprungen war: Direkt nachdem er für seine Fußballmannschaft gespielt hatte, eilte er zum Schach und legte eine tolle Partie hin. Er stand sogar kurz davor zu gewinnen, denn er spielte zum Schluss mit zwei Figuren mehr. Sein Gegner Thorsten Rausch schaffte es nur mit Mühe und Not, sich mit Hilfe eines Dauerschachs ins Remis zu retten.
An den ersten beiden Brettern wurde noch lange weitergekämpft. Henryk Bednik an 1 geriet in ein schwer zu verteidigendes Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Bednik fand immer wieder einen Weg, Marc Richter das Leben schwer zu machen. Doch nachdem Richter alle Fallen umschifft hatte, ging der volle Punkt an Horstmar.
An Brett 2 war die Partie erst kurz vor 20 Uhr zu Ende und die Nerven aller Beteiligten lagen blank, denn Klaus Menne musste unbedingt gewinnen, um für sein Team noch das Unentschieden zu holen. Die Voraussetzungen dafür waren zunächst ungünstig: Norbert Scholtyssek besaß im Endspiel mit Turm, Springer und 1 Bauern gegen Turm und 2 Bauern einen deutlichen Materialvorteil. Angesichts der langen Spielzeit passierte Scholtyssek dann aber ein Blackout und er stellte seinen Springer ein. Nun war Menne in seinem Element, denn ihm liegen schwierige Endspiele und er unternahm noch bis kurz vor Ende der Bedenkzeit Gewinnversuche. Wie die spätere Analyse ergab, war die entstandene Position aber doch nicht mehr zu gewinnen und das Remis ging in Ordnung.
Fazit: Wenn die vierte Mannschaft weiterhin so viel Kampfgeist zeigt, ist das Ziel Klassenerhalt erreichbar. Die Mannschaft hofft, dass Stammersatzspieler Leonardo Bednik, der zurzeit in den Vorbereitungen für sein Abitur steckt, demnächst doch wieder einmal zum Einsatz kommt. Das würde die Chance, auch nächstes Jahr in der Bezirksklasse zu spielen, deutlich erhöhen.