Verbandsjugendliga: Dortmunder SV – SV Bönen 4-2
Gegen den Angstgegner aus dem Dortmunder Kreuzviertel hatte es in den letzten Jahren immer deutliche Niederlagen gegeben. Auch diesmal standen die Vorzeichen nicht gerade günstig, denn Bönens Jugendmannschaft musste Brett 3 freilassen. Doch auch die Dortmunder hatten Ersatzprobleme und konnten ihr sechstes Brett kurzfristig nicht besetzen. Also gewann Jan-Niklas Dalley seine Partie kampflos und schon vor dem ersten Zug stand es damit 1-1.
Lars Poppenberg wählte mit den weißen Steinen eine sehr ruhige Eröffnung; es entstand eine Art Königsinder mit vertauschten Farben. Nach 25 Zügen gelang es Poppenberg, eine Figur zu erobern. Tim Kantor hatte seine den weißfeldrigen Läufer verteidigenden Figuren so ungünstig platziert, dass Bönens etatmäßige Nummer 5 mit einem guten Springerzug den Verlust des Läufers erzwingen konnte. Die anschließende Gewinnführung war einfach: Nach Abtausch der Schwerfiguren entstand ein Endspiel, das für Weiß nur noch positiv ausgehen konnte. Nach knapp 2 Stunden Spielzeit ging Bönen überraschend in Führung.
Am Spitzenbrett hatte es Maik Mönkemeyer mit dem DWZ-stärksten Spieler der gegnerischen Mannschaft, Daniel Kantor zu tun. Anfangs machten sich die rund 100 DWZ-Punkte Unterschied so gut wie gar nicht bemerkbar. Im weiteren Verlauf der Partie büßte Mönkemeyer nach einer taktischen Ungenauigkeit jedoch seinen b-Bauern ein. Dadurch wurde das Läuferpaar des Schwarzen zu stark und konnte die Partie zum Dortmunder Ausgleich entscheiden.
An Brett 2 hatte Mannschaftsführer Stephan Wegner Gelegenheit, mit seiner Lieblingseröffnung Französisch zu Werke zu gehen. Mit Schwarz entschied er sich für die komplexe Nimzowitsch-Variante. Bis zum 18. Zug war die Partie vollkommen im Gleichgewicht. Dann unterschätzte Wegner allerdings eine Bauerngabel, die ihn eine Figur kostete und gab auf. 3-2 für Dortmund durch Finn Meinschien.
Leonardo Pompe baute sich ruhig und solide auf, indem er u. a. recht frühzeitig kurz rochierte. Sein Kontrahent Alexander Haneberg entschied sich für eine relativ riskante Angriffsstrategie, beließ zunächst seinen König in der Mitte und stürmte mit seinen Bauern am Königsflügel los. Der unmittelbare Angriff ließ sich zwar abwehren, jedoch nur auf Kosten einer zerstörten Bauernstruktur im Zentrum. Die schwachen Doppelbauern auf der e-Linie musste Pompe fortan im Auge behalten und mühsam verteidigen. Diese Aufgabe war umso schwerer, weil Bönen an Brett 4 einen Sieg brauchte, um noch ein Endergebnis von 3-3 zu holen. Pompe versuchte zwar sein Möglichstes, doch in einer unübersichtlichen Stellung fiel sein Blättchen kurz vor der Zeitkontrolle.
Festzuhalten bleibt, dass der Abstand zu den Dortmundern geringer geworden ist, was die spielerischen Fähigkeiten des Bönener Nachwuchses angeht. Das heutige 2-4 hätte ebensogut ein 3-3 werden können, was wiederum im Abstiegskampf ein Plus gegenüber den Konkurrenten bedeutet hätte. Somit wird die Entscheidung über den Klassenverbleib beim Heimspiel am 10. März gegen den SV Unna fallen.