5. Mannschaft holt 2x nur einen halben Punkt

Kreisklasse: SV Bönen V – SG Caissa Hamm III  0,5:3,5 / 0,5:3,5

Auch in den Runden 5 und 6 der Kreisklasse konnte das Jugendteam SV Bönen 5 nicht in stärkster Besetzung antreten. Der an Brett 1 vorgesehene Simon Cieszynski fiel kurzfristig aus. Dadurch rückten alle anderen eine Position auf und wie schon gegen den HSC spielte Logan Behrens an Brett 4.

Hinspiel:   SV Bönen 5 – SG Caissa Hamm 3   0,5:3,5

Jan Leufert am Spitzenbrett erwischte einen unglücklichen Start. Eigentlich wollte er mit den schwarzen Steinen gegen 1.d4 einen königsindischen Aufbau erreichen, zog jedoch versehentlich statt 1…Sf6 den anderen Springer nach c6. Weil er diesen Eröffnungstyp noch nie gespielt hatte, verlor er in den ersten 7 Zügen gleich 2 Bauern. Er erhielt dafür zwar starken Entwicklungsvorspung und hätte sogar leichten Vorteil erreichen können, die richtigen Züge waren dafür aber schwierig zu finden. Die 2 Mehrbauern aus der Anfangsphase der Partie entschieden am Ende, weil sie als mächtiges verbundenes Freibauernpaar fast bis zur Grundlinie durchmarschierten.

Colin Wittwer und Logan Behrens beendeten ihre Partien fast zeitgleich jeweils mit einer Niederlage. Beide Minuspunkte waren allerdings lange Zeit nicht absehbar, denn beide Spieler absolvierten ihre ersten 20 bzw. 22 Züge tadellos. Behrens stand sogar deutlich auf Gewinn, stellte jedoch im 23. Zug ohne Not eine Figur ein und ließ kurz darauf auch noch die Dame stehen. Diese beiden Aktionen waren nicht mehr zu kompensieren und der volle Punkt ging an die Gäste aus Pelkum. Ähnlich unglücklich lief es für Wittwer: Er hatte in völlig ausgeglichener Stellung im 21. Zug einen Blackout, als er seine Dame von der Deckung des Felds f3 abzog. Das erlaubte eine unparierbare Attacke gegen Wittwers Monarchen, so dass es 0-3 stand.

Für einen halben Ehrenpunkt sorgte Nils Leufert an Brett 3. Der Beginn war aber alles andere als verheißungsvoll: Entgegen der Order seines Coachs, auf 1.e4 mit der Skandinavischen Eröffnung 1…d5 zu antworten, spielte N. Leufert 1…e5. Prompt geriet er nach wenigen Zügen in Schwierigkeiten. Doch sein Gegner konnte letztlich aus seinen besseren Eröffnungskenntnissen nur bedingt Kapital schlagen. Er fand in wesentlich besserer Stellung nicht den Gewinnweg und so endete die letzte Partie der Hinrunde remis.

Rückspiel:  SG Caissa Hamm 3 – SV Bönen 5   3,5:0,5

Diesmal gelang Jan Leufert der halbe Ehrenpunkt. In einer Partie, die sich über 65 Züge erstreckte, konnte sich Bönens 1. Brett in schlechterer Stellung in ein Turmendspiel retten. Da sein Gegenüber in diesem komplizierten und immer schwer zu gewinnenden Endspieltypus nicht immer die richtigen Züge fand, einigte man sich nach knapp zwei Stunden Spielzeit auf remis. Zu diesem Zeitpunkt war der Mannschaftskampf längst zugunsten von Caissa 3 entschieden.

Nils Leufert musste als Erster aufgeben, weil er bereits nach wenigen Zügen zwei Figuren eingebüßt hatte. Vermutliche Ursachen: Konzentrations- und/oder Konditionsmangel, denn im Hinspiel hatte er lange und ausdauernd um das Remis kämpfen müssen.

Colin Wittwer kam – wie auch schon im Hinspiel – passabel aus der Eröffnung heraus. Im beginnenden Mittelspiel unterlief ihm jedoch ein leichter Fehler, der ihn die Qualität kostete. Diesen materiellen Vorteil ließ sich Felix Bäumer nicht mehr aus der Hand nehmen und brachte für Caissa den vollen Punkt nach Hause.

Für Logan Behrens wäre diesmal erneut mehr drin gewesen: Nach ausgeglichenem Beginn und beiderseitigen Chancen im Mittelspiel schoss der Gastspieler im 22. Zug einen fürchterlichen Bock. Behrens, der die schwarzen Steine führte, hätte daraufhin ganz bequem einzügig die weiße Dame einkassieren können. Leider übersah er dies genauso wie sein Gegner, der die Partie am Ende ducrh Schachmatt für sich entscheiden konnte.

Fazit:

Nachdem die Hälfte der Saison in der Kreisklasse vorüber ist und die 5. Mannschaft 6 Spiele und 6 Niederlagen hinter sich hat, steht das Team auf dem letzten Tabellenplatz. Hört sich erstmal schlimm an, ist es aber nicht! Zum einen muss berücksichtigt werden, dass die anderen Vereine teils wesentlich ältere und stärkere Spieler ins Rennen schicken, zum anderen ist das angestrebte Saisonziel „Turnierschach lernen“. Trotz der oft deutlichen Niederlagen waren Fortschritte im Hinblick auf dieses Ziel zu erkennen. In der langen Saisonpause bis März 2023 werden die Betreuer Gernot Medger, Holger Reinert und Stephan Wegner daran arbeiten, die Spielstärke des Nachwuchsteams weiter zu verbessern. Vielleicht gelingt dann in der zweiten Saisonhälfte noch die eine oder andere Überraschung.