Dass der Andrang genauso groß war wie in den Vorjahren, hatte Holger Reinert vom Schachverein Bönen gehofft. Enttäuscht wurde er nicht. „Das hat super gepasst“, meinte der Jugendleiter. Denn beim Bönener Schulschachturnier duellierten sich rund 20 Kinder und Jugendliche, um den Schülermeister der Gemeinde Bönen auszuspielen. Hierfür traten die jungen Denksportler in zwei nach Spielstärke sortierten Gruppen an.
In der „Carlsen-Gruppe“, benannt nach dem amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen, duellieren die erfahreneren Schachspieler. Jan Leufert, vom Marie-Curie-Gymnasium, ging neben Alexander Koch als Mitfavorit ins Rennen. Doch erst in der letzten Runde stand der Sieger fest. Obwohl Leufert sich in jeder der sechs Partien gegen seine Kontrahenten durchgesetzt hatte, musste er im letzten Spiel gegen seinen Mitschüler Alexander Koch bestehen. Denn John Bessin, von der Pestalozzi-Hauptschule, hatte nur etwas weniger Zähler auf seinem Punktekonto. Zwar unterlag Bessin im direkten Duell mit Leufert, doch mit etwas Spielglück hätte er noch am Spitzenreiter vorbeiziehen können. Leufert hatte es selbst in der Hand: In seiner finalen Partie blieb er konzentriert, gewann verdient und entschied das Turnier so für sich.
Auch in der „Karpow-Gruppe“, in der Schach-Neulinge aufeinandertrafen, blieb es bis zum Ende spannend, da es einen harten Kampf um die ersten Plätze gab. MCG-Schüler Emilian Koschel lag mit vier Siegen knapp vor Lucas Schier (MCG) und Mucahit Dogan (PHS), die sich jeweils nur dreimal gegen ihre Kontrahenten durchgesetzt hatten. Obwohl Koschel in seiner letzten Partie verlor und beide Verfolger punkteten, lag er aufgrund der Zweitwertung knapp vorne. Schier und Dogan belegten die Plätze zwei und drei, waren jedoch punktgleich mit dem Spitzenreiter.
Gernot Medger, Vorsitzender des SV Bönen, begleitetet das Turnier als Schiedsrichter. Er war mit dem Ablauf sehr zufrieden: „Das war sehr anständiges Schach, was hier gespielt wurde. Ein paar Überraschungen waren auch dabei“, lobte er die jungen Denksportler auf der Siegerehrung. Außerdem freute er sich, dass jeder der Akteure ein paar Brettpunkte sammelte: „Keiner hat alles verloren.“ Jeder der Teilnehmer durfte sich am Ende über einen Sachpreis freuten: Rätselblöcke mit Schachaufgaben, Lehrbücher oder komplette Schachbretter wurden an die Schüler verschenkt. „Das war möglich, dank der vielen Fördergelder“, verriet Reinert.