Gleich drei verschiedene Vereine aus dem Schachbezirk Hamm stellten am vergangenen Wochenende gemeinsam ein Schachturnier auf die Beine. Mit dem Hammer Sport Club und der SG Caissa Hamm organisierte der Schachverein Bönen erstmalig das Quick-Round-Robin-Turnier. Bei der Kooperation brachte sich jeder der Vereine unterschiedlich mit ein: „Der Hammer SC hat zwar die Räumlichkeiten, aber sie hatten nicht die Man-Power dafür“, erklärt Gernot Medger, Vorsitzender des SV Bönen. Deshalb entstand die Idee für eine Kooperation und die Denksportler aus der Gemeinde griffen ihren Kollegen aus Hamm unter die Arme.
Mit dem Wettkampf, der an zwei Tagen stattfand, wollten die drei Vereine die Leistungsklasse der noch unerfahrenen Spieler ansprechen. Denksportler, die eine Wertungsstärke von bis zu 1500 DWZ besaßen, durften am fünf Runden langen Turnier teilnehmen. Dass die drei Organisatoren damit den richtigen Riecher bewiesen, bekamen sie an der Teilnehmerzahl zu spüren. 72 Spieler von 19 verschiedenen Vereinen fanden den Weg nach Hamm, wobei viele auch eine längere Anreise auf sich nahmen: Düsseldorf, Osnabrück, Bielefeld oder Schachspieler aus dem Sauerland, das Teilnehmerfeld war bunt gemischt. Der Wettkampf hätte auch so viele Schachfreunde angelockt, da kein Startgeld fällig wurde, vermutet Medger.
In den acht verschiedenen Gruppen kämpften auch einige Bönener um den Sieg, wie der 12-jährige Ahmed Hamza Dogan. Er verbuchte zwei Zähler und verpasste damit knapp einen Pokal. Zunächst durfte sich das Talent über zwei Auftaktsiege freuen. In der fünften und letzten Runde hatte er die Trophäe fast in der Tasche. Gegen den Hammer Paul Marquard besaß er einen deutlichen Materialvorteil, sodass der Partiegewinn eigentlich sicher war. Aber im Anschluss verlor er seine Dame und gab den sicher geglaubten Brettpunkt her. „Das ist noch die mangelnde Spielerfahrung“, wusste Gernot Medger, lobte aber: „Aber er spielt schon langsamer als andere.“Justin Kosiolek musste sich mit einem Zähler begnügen, da ihm ähnliche Flüchtigkeitsfehler unterliefen. In einer der Begegnungen lag der Bönener auf Erfolgskurs und lehnte gleich dreimal das Remisangebot seines Gegenübers ab. Am Ende gab er Sieg doch noch her. „Da fehlt noch die Erfahrung.“ Die Bönener Emir Cetin und Jonathan Krönert sammelten zwei Punkte.
Ob die drei Vereine das Quick-Round-Robin-Turnier erneut ausrichten werden, bleibt abzuwarten, doch Medger erhielt ausschließlich positive Rückmeldungen „Vielleicht kann man das auch zwei oder dreimal pro Jahr organisieren, beispielsweise auch bei uns in der Altentagesstätte, dann aber mit etwas weniger Teilnehmern“, überlegte der SV-Vorsitzende.
Alle Ergebnisse sowie die Siegerfotos der verschiedenen Gruppen gibt es auf der Homepage der Schachabteilung des Hammer SC: Zur Turnierseite