Kreisklasse: SV Bönen V – SV Bönen VI 2:2 / 1,5:2,5
Gleich zwei interne Duelle standen für den SV Bönen zum Auftakt der neuen Kreisklassensaison an. Am ersten Spieltag trafen die Bönener „Nachwuchsteams“ aufeinander. Seit der vergangenen Saison wird in der Kreisklasse in Vierer-Mannschaft mit leicht verkürzter Bendenkzeit gespielt. Dafür gibt es pro Spieltag gleich Hin- und Rückspiel. Nach einem Remis im Hinspiel setzte sich im Rückspiel die sechste Mannschaft des SV Bönen gegen die fünfte Garde durch. „Es wurde unerwartet lange und auch sehr gut gespielt“, freute sich SV-Vorsitzender Gernot Medger. Bereits das Hinspiel dauerte zweieinhalb Stunden: „Zum Vergleich: In der Vorsaison waren beide Spiele in der Regel nach drei Stunden beendet.“
Bei Bönen Sechs bestritten mit Jason Esse, Emir Cetin und Mert Ergen gleich drei Spieler ihr erstes Mannschaftsspiel und zeigten gute Debütpartien. Ergen spielte an Brett vier gegen Logan Behrens, der bereits in der vergangenen Saison in der SV-Fünften zum Einsatz kam. Bereits nach zehn Zügen gewann Behrens Material und lag auf Siegeskurs, doch Ergen wehrte sich sehr stark. Am Ende brauchte es ganze 88 Züge, bis sich Behrens durchsetze.
Etwas später stellte die SV-Fünfte auf 2:0, da Collin Wittwer am dritten Brett gegen Emir Cetin gewann. Die Partie verlief lange ausgeglichen und drehte sich erst im 30. Zug in Richtung Wittwer. Im Endspiel setzte er sich durch und zwang Cetin nach 55 Zügen zur Aufgabe.
Auch an Brett zwei lieferten sich die SV-Akteure einen langen Kampf. Ahmed Hamza Dogan stellte nach 60 Zügen den Anschluss wieder her. Im Duell mit Nils Leufert gewann er zwei Bauern, die ihr auf die Siegerstraße brachten. Am Spitzenbrett kam es schon frühzeitig zu einer Vorentscheidung. Jason Esse sorgte für den Ausgleich, da sein Gegner, Jan Leufert, in leicht besserer Stellung einen Figurenverlust übersah. Obwohl er noch alles versuchte, um den Verlust auszugleichen, geriet er in ein Mattnetz. So stand ein leistungsgerechtes 2:2 auf dem Papier.
Im Rückspiel sah es lange Zeit nach einem erneuten Mannschaftsremis aus. Behrens (4) hatte wie im Hinspiel vorentscheidendes Figurenmaterial gewonnen, gab seinen Vorteil aber wieder ab. Kontrahent Mert Ergen verbesserte seine Position durch ein Abzugsschach, gewann eine Figur und gewann durch Schachmatt – die Führung für Bönen Sechs.
Kurios verlief der Rückkampf zwischen Cetin und Wittwer (3). Wittwer startete einen schnellen Königsangriff, den Cetin aber sicher parierte. Ein gut vorgetragener Konterangriff kostete Wittwer darauf seine Dame. Damit sah Cetin wie der Sieger aus, doch der Debütant war unaufmerksam: Ein Fehlgriff kostete ihn seine Monarchin. Das Resultat lautete Remis.
Am zweiten Brett sorgte Nils Leufert für den Ausgleich zum 1,5:1,5. Gegen Ahmed Hamza Dogan verfügte er über einen starken Materialvorteil, da sich Dogan in einer Taktik verrechnete. Leufert steigerte seinen Vorteil mit jedem Zug, setzte seinen Gegenüber Schachmatt und schaffte eine gelungene Revanche für das Hinspiel.
An Brett eins zeigten weder Jason Esse noch Jan Leufert eine Schwäche. Das auf dem Brett entstandene Turmendspiel mit gleicher Bauernzahl lag nämlich klar in der Remisbreite. Doch beide Spieler wollten die Partie gewinnen und wickelten in ein zweischneidiges, extrem schwer zu berechnendes, Bauernendspiel ab. Nachdem beide Spieler abwechselnd einen Gewinnzug ausließen, war die Stellung plötzlich wieder remis, allerdings nur bei bester Zugfolge. Am Ende entschied ein nicht korrekt berechnetes Zugtempo die Partie, zugunsten von Jason Esse, der so den entscheidenden Zähler für Bönen Sechs holte.
Die beiden Bönener Mannschaftsführer Holger Reinert und Gernot Medger waren unterm Strich mit den gezeigten Leistungen aller Bönener Spieler zufrieden.