Schach, Bezirksklasse: SV Rünthe – SV Bönen III: 4,5-3,5
Obwohl die Drittvertretung des SV Bönen in ihrer Bestbesetzung antrat, musste sich das Gemeindeteam dennoch geschlagen geben. Im Mannschaftskampf mit dem SV Rünthe unterlagen die Bönener knapp mit 3,5:4,5.
An den beiden ersten Brettern bahnte sich schon eine Vorentscheidung an, da die Bergkamener an diesen Spielpositionen besser besetzt waren. So mussten nach zweieinhalb Stunden Spielzeit sowohl Henryk Bednik (1) und Klaus Menne (2) ihre Partien aufgeben.
Etwas besser agierten Niklas Fischer (8) und Ingo Hüttl (7). Der 15-jährige Fischer, der den Altersdurchschnitt seines Teams deutlich senkte, spielte hervorragend. Zunächst hatte er mit Springer und Schwerfiguren einen so großen Druck aufgebaut, dass sein Gegner einen Turm hergab und lediglich zwei Bauern gewann. Das Endspiel meisterte Fischer souverän und gewann folgerichtig. Ähnlich wie sein jüngerer Mitspieler münzte auch Ingo Hüttl seinen materiellen Vorteil in einen Punktgewinn um. Gegen die zwei verbundenen Freibauern hatte sein Kontrahent keine Chance. Damit stand es wieder 2:2.
Zur „Halbzeit“ sah es wieder gut aus für das Gemeindeteam, da sich die SV-Akteure an den übrigen Brettern mehrere Vorteile erkämpft hatten. Fitim Mukaj (3) sah sich mit einer geschlossenen Variante der Konigsindischen Verteidigung konfrontiert. Zu seinem Glück hatte er sich mit den weißen Steinen einen Raumvorteil erkämpft und startete vielversprechende Angriffsversuche am Königsflügel. Dieter Raddatz (5) stand besser als sein Gegenüber und bewegte sich irgendwo zwischen Remis und Sieg. Mitspielerin Dorothea Martens (6) schien dagegen auf der Siegerstraße zu sein, da entfernter Freibauer drohte durchzumarschieren. Holger Reinert (4) kämpfte zu diesem Zeitpunkt schon auf ziemlich verlorenem Posten. Aufgrund einer Unachtsamkeit hatte er frühzeitig eine Figurenqualität eingebüßt. Daher versuchte er noch ein Remis zu erzielen.
Die Begegnung kippte im Anschluss: Etwas später meldete Raddatz wenig überraschend Remis, da der Bönener seine Stellung nicht weiter verbessern konnte. Ebenso absehbar war die Niederlage von Holger Reinert. Seine vagen Chancen auf eine Punkteteilung lösten sich schnell in Luft auf. Fitim Mukaj gelang es nicht, die Stellung gewinnbringend zu öffnen. Am Ende tauschten beide Denksportler Figurenmaterial, bis jede Seite über eine Leichtfigur und sieben Bauern verfügte. Die Bauernketten hatten sich ineinander verkeilt, sodass niemand einen Fortschritt erzielen konnte — logische Folge: Remis.
Beim 3:4-Zwischenstand kam es nun auf Dorothea Martens an, die unbedingt einen Sieg einfahren musste, um noch ein Unentschieden für das Gemeindeteam zu sichern. Ihren Freibauern hatte die Bönenerin gegen einen stärkeren Freibauern auf der Gegenseite eingetauscht. Diese kam bis zur zweiten Reihe, doch unmittelbar vor dem Umwandlungsfeld, ging Martens die Puste aus. Da kaum Figuren auf dem Brett standen, brachte sie den Spielstein nicht gewinnbringend ins Ziel. Ihr Kontrahent tauschte seinen Läufern gegen den Bauern ein und die SV-Akteurin kämpfte das komplizierte Endspiel bis zum bitteren Ende aus. Nach fünf Stunden Spielzeit waren aber alle Taktiken ausgereizt und ihr Gegenüber hielt das Remis, was die Niederlage für den SV Bönen bedeutete.