NRW-Mannschaftspokal, 2.Runde: SV Bönen – SV Erkenschwick 1:3
Nach dem Erfolg über Enger-Spenge hieß der Gegner in der zweiten Runde des NRW-Pokals SV Erkenschwick. Der Oberligist aus dem Ruhrgebiet reiste mit zwei niederländischen Titelträgern nach Bönen und gewann am Ende mit 3:1, allerdings lag eine Überraschung zwischenzeitlich in der Luft.
Am Spitzenbrett hatte es Fabian Schlottmann mit Großmeister Harmen Jonkman zu tun, dessen besten ELO mit 2500 allerdings schon ein paar Jahre zurückliegt. Aktuell sind sind beide Kontrahenten zumindest in der DWZ gleichwertig und so lieferten sie sich auch ein Duell auf Augenhöhe. Schlottmann spielte mit den schwarzen Steinen die Französische Verteidigung und wählte eine sehr zweischneidige Variante, in der er eine Figur für eine starke Initiative opferte. In der unübersichtlichen und sehr schwer zu berechnenden Stellung fand der Bönener Spitzenspieler einige sehr starke Züge und stand – nach Computeranalyse – klar auf Gewinn. Am Brett für einen Menschen aber schwer zu finden und so rettete sich der Gast schließlich noch in ein schmeichelhaftes Remis.
An Brett zwei zeigte auch Jochen Helmert gegen den Internationalen Meister Alexander Van Beek zunächst eine starke Vorstellung und brachte den Niederländer in arge Bedrängnis. Mit einem interessanten Figurenopfer erreichte der Bönener eine vielversprechende Angriffsstellung mit starker Kompensation. Nach einem Fehler des Erkenschwickers wählte Helmert dann aber leider eine falsche Zugreihenfolge und geriet sogar noch auf die Verliererstrasse. Schade, denn die andere Reihenfolge hätte ihn zumindest mit guten Remisaussichten belohnt. Leider wird mutiges Angrifssschach aber nicht immer belohnt.
Ebenfalls stark spielte Olaf Bauch an Position drei. Gegen seinen über 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegner, der für die Erkenschwicker Reserve in der NRW-Klasse im Einsatz ist, zeigte er eine mutige Angriffspartie und stand nach gut 30 Zügen auf Gewinn. Eine kleine Ungenauigkeit in der Zugreihenfolge ließ seinen Kontrahenten aber noch einmal entkommen und in der Zeitnotphase geriet Bauch kurzzeitig sogar in eine Verluststellung. Doch auch sein Gegenüber griff noch einmal fehl und nach 57 gespielten Zügen einigten sich beide in einem ausgeglichenen Figurenendspiel auf Remis.
Einen gebrauchten Tag erwischte leider Gernot Medger an Brett vier. Gegen seine nominell leicht schlechtere Gegnerin griff er bereits in der Eröffnung gleich zweimal fehl und geriet schnell in eine sehr passive Stellung. Die Erkenschwickerin spielte in der Folge sehr konsequent und aus Bönener Sicht leider nahezu fehlerfrei. Nach knapp vier Stunden musste Medger nach einem nicht mehr abzuwendenden Figurenverlust seiner Gegnerin zum Sieg gratulieren.
Unterm Strich fiel die Niederlage mit am Ende 1:3 etwas zu hoch hoch aus, denn mit konsequenter Chancenverwertung hätte das Match sogar 2,5:1,5 für die Gastgeber enden können. Am Ende setzte sich dann aber doch die höhere Spielstärke durch und das Erreichen der zweiten Runde auf Landesebene können die SV-Akteure durchaus als Achtungserfolg verbuchen.