Unna IV – Bönen IV 3-2
Aufgrund einer kurzfristigen Absage rutschte Colin Wittwer an Brett 5. Der Bönener Ersatzspieler war gegen einen Gegner mit einer um rund 600 Zählern höheren DWZ-Wertung allerdings ohne Chance. Wittwer verlor relativ frühzeitig eine Figur und der Rest zum 1-0 für Unna war dann nur noch Routine.
Mannschaftsführer Holger Reinert konnte nach ca. 2 Stunden Spielzeit den Ausgleich zum 1-1 herstellen. In einer komplizierten Variante der Englischen Eröffnung führte er die weißen Steine. Reinert hatte in einem unübersichtlichen und kampfbetonten Mittelspiel voller taktischer Fallstricke das bessere Ende für sich, nachdem er mithilfe einer Springergabel die schwarze Dame erobern konnte.
An Brett 2 lief es nicht gut für Bönens Vierte. Günter Mockwa konnte die Partie lange Zeit im Remisbereich halten, entschied sich dann aber zum falschen Zeitpunkt für ein Angriffsmanöver. Das brachte ihm zwar den Gewinn der gegnerischen Dame ein, doch der Preis dafür war hoch: Mockwa musste dafür einen Turm und eine Leichtfigur geben und nachdem sein eigener Angriff versandet war, konnte sich sein Gegner im Tausch gegen einen Turm die Dame zurückholen. Das so entstandene Endspiel war chancenlos, so dass dieser Punkt an Unna ging.
Wie schon in den letzten Turnierpartien dieses Jahres präsentierte sich Sirko Uhde in hervorragender Form. Jugendliches Ungestüm hat er inzwischen völlig abgelegt, was er einmal mehr bei seinem heutigen Einsatz bewies. Aus kleinen positionellen Vorteilen heraus verbesserte er die Wirkung seiner Figuren stetig. Diese umsichtige Spielweise mündete in ein Doppelturmendspiel mit klaren Gewinnaussichten für Uhde. Nicht einfach zu spielen, doch dem Bönener gelang es, sich mehrere Freibauern zu verschaffen, die unaufhaltsam der Verwandlung auf der 1. Reihe zustrebten. Ein toll herausgespielter Sieg!
Die Entscheidung im Mannschaftskampf musste beim Stand von 2-2 also am 3. Brett fallen. Etwa 20 Minuten vor der Zeitkontrolle hatte Timo Diekmännken allerdings die klar schlechtere Stellung mit Qualität und Bauer weniger. Diesen deutlichen Vorteil ließ sich der Schachfreund aus Unna nicht mehr nehmen und verwandelte ihn zum Gewinnpunkt für seine Mannschaft.
Vladimir Mezhinski (1287) – Holger Reinert (1493) 0-1
Daniel Lichtenwald (1443) – Günter Mockwa (1149) 1-0
Jürgen Burg (1402) – Timo Diekmännken (1161) 1-0
Michael Bolder (952) – Sirko Uhde (1178) 0-1
Naomi Kagayaku (1476) – Colin Wittwer (868) 1-0