Verbandsklasse: SV Bönen 1 – SF Kirchhellen 2 6,5:1,5
Zum Saisonauftakt ging die SV-Erste auch ohne ihre Nummer 8, Guntram Lenz, als großer Favorit in die Begegnung mit dem Aufsteiger SF Kirchhellen 2.
An Brett 3 spielte Martin Merz mit Schwarz und nahm nach einer Stunde Spielzeit das Remisgebot seines Gegners an. Olaf Bauch hatte mit Schwarz über Caro-Kann eine gute Französisch-Struktur erreicht. Bei einem erfolgreichen Durchbruch am Damenflügel übersah er jedoch den Konter-Königsangriff seines Gegners, der wenige Züge später die Führung für Kirchhellen bringen sollte. Der Start in die Saison war nun erstmal misslungen, doch in den folgenden zwei Stunden gingen alle Punkte an die SV-Erste.
Nahezu zeitgleich brachten Stephan Wegner und Fabian Schlottmann den Bönen-Achter in Front. Wegner hatte es als Weißer mit Skandinavisch zu tun. In der Vorsaison schon formstark, zeigte Wegner erneut einen souveränen Angriff. Bei entgegengesetzten Rochaden konnte Wegner den Königsflügel öffnen, was schnell zum Erfolg führte. Schlottmann spielte mit Schwarz eine Katalanisch-Nebenvariante. Der Spitzenspieler der Gäste löste die Spannung im Zentrum mit einigen Abtäuschen, fand dabei jedoch unter vielen Möglichkeiten nicht die beste. In der Folge gerieten seine schlechter entwickelten Figuren unter Druck. Einige ungenaue Züge von Schlottmann ließen noch Verteidigungschancen zu, die aber zunehmend schwieriger zu finden waren. Letztlich führte ein taktischer Schlag zum Punkt für Schlottmann: 2,5:1,5.
Torsten Fuest an Brett 5 konnte aus der Eröffnung heraus einen Bauern gewinnen und erhielt zusätzlich das aktivere Figurenspiel. Folglich sammelte er weitere Bauern ein und wickelte das Damenendspiel mit Mehrbauern souverän zum vollen Punkt ab. Ersatzmann Jürgen Rudlof kam an Brett 8 mit Entwicklungsvorsprung aus der Eröffnung, ließ aber seinen Gegner zunächst zurück ins Spiel. Als dieser sich jedoch eine wichtige Verteidigungsfigur selbst ablenkte, drang Rudlofs Dame in die gegnerische Stellung ein. Auch weil beide Spieler taktische Rettungs-Möglichkeiten übersahen, sollte dies die Entscheidung in der Partie und im Mannschaftskampf bringen: 4,5:1,5.
Jochen Helmert konnte mit Weiß in der Französischen Verteidigung einen Bauern gewinnen, musste dafür jedoch einen Entwicklungsrückstand hinnehmen. Nachdem Helmert auch durch günstiges Abtauschen seine Figuren ins Spiel bringen konnte, sammelte er weitere Bauern ein, sodass das folgende Turmendspiel klar gewonnen war.
Am längsten wurde an Brett 2 gespielt, doch die Kiebitze wurden in einer taktik-reichen Partie gut unterhalten. Maik Mönkemeyer hatte mit Weiß eine wilde Slawisch-Variante vor sich, inklusive Bauernopfer auf g2. Früh ließ er die Chance auf einen Mattangriff mit Figurengewinn aus. Danach mühten sich beide Spieler in unübersichtlicher Stellung ihre Figuren zu koordinieren, Mönkemeyer konnte immerhin Raumvorteil sichern. Einen durchschlagenden Angriff fand er aber nicht, sodass Schwarz sich aus gedrückter Stellung konsolidierte. Nun war es der Gäste-Spieler, der keinen zwingenden Angriff am Königsflügel entwickeln konnte, sodass Mönkemeyers Dame gegen den offenen König entscheidendes Material gewann.