Verbandsklasse: SV Bönen 2 – SV Bochum-Linden-Dahlhausen 1,5:6,5
Nach der unnötigen Niederlage in Essen hatte die SV-Reserve in Runde 3 den Verbandsligaabsteiger aus Bochum zu Gast und war nominell klarer Underdog. Am Ende stand ein 6,5:1,5 Erfolg für den Favoriten auf dem Papier, was jedoch den Spielverlauf nicht widerspiegelt.
Wie schon gegen Essen-Borbeck spielten die Bönener zunächst stark auf, gabe dann aber wieder sicher geglaubte Punkte noch aus der Hand. Für einen gelungenen Auftakt sorgten Stefan Beulertz und Sebastian Zimmer an den Brettern zwei und sieben. Beide konnten gegen stärker gewertete Gegner am Ende einen halben Zähler sichern, wobei insbesondere Beulertz eine fehlerfreie Partie ablieferte. Zwischenzeitlich hatten sich Ralf Schütz an Brett drei und Heiko Bernhard an Brett 4 vorteilhafte Positionen erspielt. Bernhard wählte mit den weißen Steinen das sizilianische Flügelgambit und konnte seinen Gegner zunächst regelrecht an die Wand spielen. Im Gefühl des sicheren Sieges opferte er schließlich eine Qualität, um im nächsten Zug vermeintlich Matt zu setzen. Leider übersah er einen möglichen Zwischenzug und gab eine bis dahin klasse gespielte Partie noch aus der Hand.
Diesem Dämpfer ließ Uwe Budde einen weiteren folgen. An Brett fünf unterlief ihm gleich in der Eröffnung ein grober Fehler, den sein Gegner zunächst gut ausnutzen konnte. Aber Budde gab nicht auf und konnte seine Stellung nach mehreren Ungenauigkeiten seines Kontrahenten wieder konsolidieren. Leider fand er am Ende zweimal nicht den Weg zum sicheren Remis und musste schließlich aufgeben. Trotz des 1:3 Rückstandes waren die Bönener aber noch nicht geschlagen.
Dirk Romstadt hatte nach nahezu makellosem Spiel ein Turmendspiel mit zwei Mehrbauern auf dem Brett, was klar gewonnen war. Aber Turmendspiele haben bekanntlich ihre Tücken und man darf sich keinen Fehlzug leisten. Der Bönener ließ leider gleich zweimal den direkten Gewinn aus und sein Bochumer Gegenüber konnte trotz der Minusbauern noch in eine Remisposition abwickeln. Statt des möglichen 3,5:1,5 lagen die Gastgeber nun 1,5:3,5 hinten. Und es lief weiter unglücklich …
Schütz konnte an Brett drei seine starke Position nicht verteidigen und gab – gegen einen nominell klar besseren Gegner – am Ende sogar noch das Remis aus der Hand. Nachdem auch Lars Poppenberg an Brett acht eine einfache Schachmatt-Kombination ausließ und kurz danach aufgeben musste, kämpfte nur noch Gernot Medger am Spitzenbrett um einen Ehrenpunkt. Die Bönener Nummer eins spielte gegen seinen 300 DWZ-Punkte besser gewerteten Gegenüber 47 Züge lang eine fehlerfreie Partie und hatte ein völlig ausgeglichenes Figurenendspiel auf dem Brett. Trotz des bereits feststehenden hohen Mannschaftssieges lehnte der Bochumer aber ein Remis ab und spielte trotz fortgeschrittener Zeit weiter. Medger zeigte sich schließlich von der nicht gerade sehr sportlichen Aktion beeindruckt und wählte nach knapp fünfeinhalb Stunden Spielzeit doch noch einen falschen Verteidigungszug. Schade, denn gleich drei alternative Züge hätten ihm das Remis gesichert.
So stand am Ende eine herbe 1,5:6,5 Niederlage, die vor allem in dieser Höhe nicht wirklich verdient war. Mit jetzt 0:6 Punkten steht die SV-Reserve nunmehr schon mit dem Rücken zur Wand. Im nächsten Spiel gegen die Schachfreunde Lünen muss ein Sieg her, um noch die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Brett | SV Bönen 2 | DWZ | 1,5-6,5 | SV BO Linden 1 | DWZ |
---|---|---|---|---|---|
1 | Medger, G. | 1805 | 0-1 | Hahn, M. | 2099 |
2 | Beulertz, S. | 1913 | 0,5-0,5 | Kandyba, A. | 2035 |
3 | Schütz, R. | 1778 | 0-1 | Böhm, I. | 2061 |
4 | Bernhard, H. | 1881 | 0-1 | Hochstein, U. | 1868 |
5 | Budde. U. | 1767 | 0-1 | Schmidt.R. | 1790 |
6 | Romstadt, D. | 1681 | 0,5-0,5 | Jedner, V. | 1802 |
7 | Zimmer. S. | 1616 | 0,5-0,5 | Pappert, T. | 1692 |
8 | Poppenberg, L. | 1557 | 0-1 | Hieronymus, A. | 1414 |