Kreisliga: SG Werl-Wickede III – SV Bönen IV 3-2
Stark ersatzgeschwächt fuhr Bönens Vierte zum Kreisliga-Match nach Werl. Zwar konnten die ersten drei Bretter mit den Stammspielern Reinert, Mockwa und Diekmännken besetzt werden, doch für die Positionen 4 und 5 gab es eine Absage nach der anderen von den in der 4. Mannschaft gemeldeten Spielern.
So mussten die beiden Nachwuchskräfte Janne Engbrecht und Jonas Schulz aus der 5. Mannschaft aufrücken. Für beide war es der erste Einsatz in der Kreisliga und entsprechend hoch war die Anspannung, zumal sie gegen Erwachsene antreten mussten.
Engbrecht erwischte einen schlechten Start und geriet aus der Eröffnung heraus in eine nachteilige Stellung. Er hoffte, sich aus seiner misslichen Lage durch die lange Rochade befreien zu können. Doch dieser Schuss ging nach hinten los: Wegen schwacher ungedeckter Felder am Damenflügel gelang dem Werler Mannschaftsführer eine Mattkombination und so brachte er sein Team mit 1-0 nach vorne.
Viel besser lief es für den anderen Youngster an Brett 5. Nachdem er zunächst eine Figur eingestellt hatte, kämpfte Schulz unverdrossen weiter. Und tatsächlich wurde sein Kampfgeist belohnt. Er konnte die ungeschützte Grundreihe seines Gegners ausnutzen, dem danach nur die Wahl blieb, die Dame herzugeben oder sich mattsetzen zu lassen. Ein toller Erfolg für das Talent, das in den nächsten Tagen seinen 12. Geburtstag feiert. Schulz war zu Recht stolz auf seinen Sieg, der nach 1 Stunde Spielzeit den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1-1 bedeutete.
Der Mannschaftskampf kippte zugunsten des Gastgebers, als Mockwa an Brett 2 aufgeben musste. Lange Zeit sah es nach einem Unentschieden in einem langwierigen und komplizierten Schwerfigurenendspiel aus. Doch an entscheidender Stelle verlor Mockwa den Faden und musste aufgeben, womit sich wieder einmal die Faustregel „Der letzte Fehler verliert“ bestätigte.
Nach Mockwas Niederlage war absehbar, dass der Gesamtsieg an Werl geht, denn zu diesem Zeitpunkt kämpfte Diekmännken schon auf verlorenem Posten. Er musste mit einem Turm weniger ins Endspiel. Die einzige Hoffnung, vielleicht doch noch ein Remis herauszuholen, bestand darin, dass noch eine Pattfalle den halben Punkt ermöglichte. Doch der Jugendliche auf der anderen Brettseite spielte die Partie umsichtig und fehlerfrei zu Ende. Das brachte Werl uneinholbar mit 3-1 in Führung.
Die längste Partie des Tages spielte Mannschaftsführer Holger Reinert. Sieben Remisangebote lehnte er trotz ausgeglichener und teilweise sogar etwas schlechterer eigener Stellung ab. Der Spielstand an den anderen Brettern erlaubte es nicht, einen halben Punkt herzugeben. Zur Zeitkontrolle nach dem 40. Zug stand es zwar bereits 3-1 für den Gegner, doch Reinert sah leichte Vorteile für sich im Endspiel und wollte sich deshalb immer noch nicht auf eine Punkteteilung einlassen. Tatsächlich behielt er am Ende Recht und konnte in einem Leichtfigurenendspiel zwei verbundene Freibauern durchbringen.
Nico Götte (1329) – Holger Reinert (1493) 0-1
Hans-Peter Herbort (1285) – Günter Mockwa (1149) 1-0
Philip Köster (1111) – Timo Diekmännken (1161) 1-0
Jörg Köster (975) – Janne Engbrecht (845) 1-0
Herbert Fischer (1285) – Jonas Schulz (934) 0-1