Verbandsklasse (1): SV KS Haltern – SV Bönen 3:5
Der Favoritenrolle wurde der SV Bönen gerecht. Im Auswärtsspiel gegen den punktlosen Schachverein Königsspringer Haltern zeigte sich das Gemeindeteam geduldig, gewann die Begegnung und schob sich auf den dritten Tabellenplatz vor.
Kurzfristig mussten die Bönener auf Martin Merz verzichten, für den Fitim Mukaj (8) ans Brett rückte. Der Ersatzspieler sah sich bereits früh in der Partie mit einem starken Zentrum konfrontiert. Mukaj stand bis zum Doppelturmendspiel weiterhin unter Druck, aber sein Gegenüber tat sich mit der Verwertung des Vorteils schwer. Als die Punkteteilung bereits in Reichweite war, gab Mujak seinen Turm her. Den riesigen Vorteil nutzte der Halterner zur Führung. Dafür teilte Olaf Bauch am sechsten Brett die Punkte. Nach einem ausgeglichenen Spielverlauf war das Remis nur folgerichtig.
Etwas glücklich verbuchte Maik Mönkemeyer die nächsten Bönener Zähler. Mit den schwarzen Figuren stand er nach der Eröffnung gedrückter und übersah in der Folge eine Angriffschance seines Gegenübers. Obwohl der Halterner über das bessere Figurenspiel verfügte, endete auch Mönkemeyers Partie mit einem Remis.
Im Anschluss markierte der formstarke Stephan Wegner den Ausgleich. Bönens Nummer drei hatte ein untypisches Figurenbild auf dem Brett. In der Naidorf-Variante tauschten beide Denksportler Figurenmaterial, wodurch sich Wegner Raum sicherte. Der Bönener gewann Momentum und brachte seine Steine ins Spiel. Das bescherte ihm später den Sieg, womit Wegner seine persönliche Saisonbilanz mit 3,5/4 Punkten verbesserte.
Torsten Fuest (4) präsentierte sich mit den schwarzen Figuren ähnlich spielstark und brachte sein Team in Führung. Mit einem schönen Angriff am Königsflügel gewann er zwei gegnerische Bauern. Als Fuest seine Mehrbauern in Richtung Umwandlungsfeld laufen ließ, war Materialverlust für den Weißspieler unvermeidbar, sodass der Halterner aufgab.
Genauso wie sein Nebenspieler kam auch Jochen Helmert (4) gut aus der Eröffnungsphase. Schon im frühen Mittelspiel setzte er seinen Gegner unter Druck, der in der Folge nicht alle nötigen Verteidigungsideen fand. Aus dem entstandenen Vorteil machte Helmert jedoch viel zu wenig. Da er Figuren- und einen Qualitätsgewinn ausließ, verflachte die Partie zu einem Remis — ärgerlich.
So lag es an Guntram Lenz (7) und Fabian Schlottmann (1) die 3,5:2,5-Führung ins Ziel zu bringen. An Spielposition sieben hatte Lenz eine vielversprechende Stellung auf dem Brett, während Schlottmann am Spitzenbrett in der Eröffnung Züge vertauscht hatte, was ein ereignisarmes Mittelspiel produzierte. Lenz kam sehr gut aus der Eröffnung und wusste seinen Vorteil auszubauen. Doch in Zeitnot kam sein Gegner ins Spiel, ließ dabei sogar auch einen Gewinnweg aus.
Da bei seinem Teamkollegen die Partie wieder offen war, entschied sich Fabian Schlottmann dafür, eine sehr remisverdächtige Partie weiterzuspielen. Die Begegnung, in der er sich keinen Fehler leistete, zog sich so lange, bis sein Gegner danebengriff und ihn Schlottmann im Damenendspiel Schachmatt setze. Mit dem 4,5:2,5 war der Mannschaftskampf entschieden, sodass Lenz Remis gab, obwohl er inzwischen Gewinnchancen auf dem Brett hatte.