Schach, Verbandsklasse (1): SC Gerthe-Werne – SV Bönen 2,5:5,5
Einfach war die Aufgabe keineswegs. Gemeistert hat sie die erste Mannschaft des SV Bönen dennoch. Im Duell mit den Tabellenzweiten gelang den Denksportlern ein 5,5:2,5-Erfolg, womit sie zwei wichtige Zähler für den Aufstieg in die Verbandsliga einsammelten. Ein Spieltag vor dem Saisonende steht dem Wiederaufstieg damit kaum etwas im Weg.
Zu Beginn hielten die Bochumer gut dagegen, sodass sich ersten Vorteile für die Bönener erst nach rund zwei Stunden abzeichneten. Nach 180 Minuten Spielzeit sammelte Guntram Lenz (7) den ersten Zähler ein, nachdem er eine Figurenqualität gewonnen und den Vorteil souverän verwertet hatte. Stephan Wegner (4) stellte auf 2:0. Er setzte mit seinen Leichtfiguren den unrochierten König unter Druck. Mit genauem Spiel verstärkte Wegner seinen Angriff, indem er die Schwerfiguren nachführte und so das Matt erzwang.
Torsten Fuest (5) gewann mit Weiß im frühen Mittelspiel zwei Bauern. Doch der Schwarzspieler entwickelte Gegenspiel, sodass Fuest keine gewinnbringende Abwicklung fand. Folgerichtig einigten sich die Kontrahenten im Endspiel auf Remis. Auch Maik Mönkemeyer (2) steuerte einen halben Punkt bei. Mit Schwarz die Caro-Kann-Verteidigung, in der sein Gegner taktisch einen Bauern gewinnen konnte. Dank einiger Kompensation für den Bauern war Mönkemeyers Partie durchweg ausgeglichen.
Dank guter Vorbereitung erspielte Fabian Schlottmann früh einen Vorteil und später den vierten Zähler. Am Spitzenbrett bekam er es mit Weiß gegen die Philidor-Verteidigung zu tun. Durch entgegensetzte Rochaden entwickelten sich Königsangriffe auf den Flügeln. Dieses Rennen gewann der Bönener mit einem Bauerndurchbruch am Königsflügel.
Einen unspektakulären dafür besonders wichtigen Punkt verbuchte Olaf Bauch (6). Die beidseitig fehlerfreie Partie endete mit einer Punkteteilung, sodass Bauch im Endspiel das 4,5:1,5 und damit nach rund vier Stunden, den Mannschaftssieg sichern konnte.
Als der Mannschaftssieg feststand, gingen alle Augen auf das Brett Nummer acht. Dort nahm erstmalig Kamil Szczecina für den SV Bönen Platz. Der Pole aus der Bönener Partnerstadt Trzebinia spielte seine Debütpartie. Mit den schwarzen Steinen spielte er gegen das Londoner System. Sowohl der Debütant als auch sein Bochumer Gegenüber agierten fehlerlos. Szczecina investierte fast seine komplette Bedenkzeit und spielte verbissen. Einen Gewinnweg fand er trotzdem nicht, womit die Begegnung in einem weiteren Remis endete.

In der längsten Partie des Tages sah sich Martin Merz mit positionellem wie materiellem Nachteil konfrontiert. Doch Merz verteidigte sich zäh und wurde mit dem nötigen Glück belohnt, dass der Schwarzspieler keinen Gewinnweg fand, woraus die nächste Punkteteilung resultierte.
Nun haben es die Bönener selbst in der Hand. Am letzten Spieltag geht es gegen den Tabellenersten. Ein Remis genügt vermutlich für den Wiederaufstieg, ein Sieg bedeutet den Titel.




