Um den Jahreswechsel kam in Tübingen ein qualitativ wie quantitativ stark besetztes Teilnehmerfeld – u.a. mit Oberligakonkurrenz – zur 55. Offenen Tübinger Stadtmeisterschaft zusammen. Wohl zum ersten Mal war der SV Bönen vertreten: Nominell als Mitfavorit gehandelt, konnte Fabian Schlottmann sich mit 6,5/7 Punkten und einem Punkt Vorsprung auf die Verfolger im ersten Versuch den Titel sichern.
Doch so souverän wie es aussah, war es lange Zeit nicht. Schon in der zweiten Runde musste Schlottmann nach zwei Rechenfehlern bis zum letzten Bauern und in Zeitnot um das Remis kämpfen. In der fünften Runde bot sich dem Bönener die erste Chance die Tabellenführung zu übernehmen. Aus der Trompowsky-Hauptvariante entstand eine ausgeglichene Stellung, in die sein Gegner jedoch viel Zeit investierte. Diesen Vorteil konnte Schlottmann in der Zeitnotphase verwerten und gewann mit einer schönen Mattkombination. Doch bis zur letzten Runde waren noch fünf Spieler im Rennen um den Turniersieg, allerdings hätte Schlottmann schon ein Remis mit Weiß gereicht. In einer ähnlichen Variante der fünften Partie profitierte er von einem Leichtfiguren-Einsteller seines Gegners. Dieser versuchte trotzdem alles und stellte den Bönener noch vor Probleme: Nach dem Tausch der Dame gegen beide Türme musste Schlottmann in Zeitnot einigen Dauerschachs ausweichen, um in der zweitlängsten Partie des Tages den ganzen Punkt mitzunehmen.
Alle Tabellen, Auswertungen usw. werden in Kürze auf der Homepage des SV Tübingen 1870 zu finden sein.