Verbandsliga: SV Bönen – SF Katernberg 3 2,5:5,5
Im wichtigen Heimspiel gegen die Schachfreunde Katernberg mussten die Bönener kurzfristig auf Martin Merz verzichten, für den Gernot Medger ins Team rückte. Trotz der Schwächung wollte sich der SV49 mit einem Sieg noch im Rennen um den Klassenerhalt halten.
Deutlich favorisiert waren allerdings die Essener, die an den ersten drei Brettern mit ehemaligen Bundesligaspielern antraten und an den Positionen 2 bis 7 eine klar stärkere Wertungszahl aufwiesen. Einzig Fabian Schlottmann am Spitzenbrett war seinem routinierten Gegner zumindest nominell überlegen.
Der Start verlief leider nicht besonders verheißungsvoll. Bereits in der Eröffnung wählte Medger an Brett acht eine Fortsetzung, die ihn schnell in starke Bedrängnis brachte. Zumindest materiell konnte er aber noch das Gleichgewicht halten. Nach etwas mehr als drei Stunden fielen dann die ersten Entscheidungen. Stephan Wegner übersah in remisträchtiger Stellung eine taktische Wendung seines Gegners und landete in einem verlorenen Endspiel, das er später aufheben musste. Auch Medger musste seine Partie verloren geben, nachdem er in gedrückter Stellung nicht die korrekte Verteidigung fand.
Gewohnt stark spielte Schlottmann an Brett eins. Gegen den früheren deutschen Seniorenmeister Willy Rosen konnte er nach verwickeltem Mittelspiel einen entfernten Freibauern mit seinen Figuren so stark unterstützen, dass dieser am Ende nicht mehr zu stoppen war (1:2). Torsten Fuest und Hajo Schötz hatten kurz vor der Zeitkontrolle gute Gewinnchancen, vergriffen sich aber in Zeitnot und kämpften nun um das Remis. Lenz und Mönkemeyer schienen ebenfalls in ein Unentschieden zu steuern, spielten angesichts des Rückstandes aber weiter.
Die Vorentscheidung fiel dann an Brett vier. Jochen Helmert kämpfte hier in einer Partie mit entgegengesetzten Rochaden lange um den Ausgleich, konnte am Ende aber einen gegnerischen Freibauern nicht stoppen. Als schließlich auch Hajo Schötz mit wenigen Minuten Restbedenkzeit aufgeben musste, war der Kampf entschieden. Lenz, Fuest und Mönkemeyer holten immerhin noch jeweils einen halben Zähler.
Somit schien der zu Saisonbeginn bereits erwartete Abstieg bereits besiegelt. Nachdem am späten Abend die übrigen Ergebnisse publik wurden, kam allerdings noch einmal Hoffnung auf. Tabellennachbar Dortmunder SV verlor überraschend gegen Schlusslicht Buer, was dem SV49 noch eine kleine Chance eröffnet. Sollte der DSV in der abschließenden Runde ebenfalls gegen Katernberg verlieren, so könnten die Bönener mit einem Sieg noch das rettende Ufer erreichen. Der Gegner ist allerdings Tabellenführer Essen-Werden. Doch auch der Spitzenreiter schwächelte in der Saison schon mehrfach. Es bleibt also Hoffnung…