Eigentlich erwartete die erste Mannschaft des SV Bönen ein anstrengendes Wochenende. Ursprünglich sollten die Bönener vergangenen Samstag gegen das Verbandsligaschlusslicht SC Buer-Hassel antreten. Die Begegnung kam aber nicht zustande. „Der Gegner hat Freitagabend abgesagt und die Partie wurde für uns gewertet“, verriet SV-Vorsitzender Gernot Megder. Dafür war am darauffolgenden Sonntag die Reserve des SV Erkenschwick zu Gast. Durch den Ausfall konnten sich die Schachspieler voll auf das Duell gegen den Tabellenführer aus Erkenschwick konzentrieren.
Die Bönener traten in Bestbesetzung an, im Gegensatz zu den Gästen, die mit einem Spieler weniger anreisten. So ging ein kampfloser Brettpunkt an die Hausherren. Maik Mönkemeyer sicherte nach knapp drei Stunden Spielzeit einen weiteren halben Punkt für den SV Bönen. Er stand nach der Eröffnung zunächst etwas schlechter als sein Kontrahent. Wenig später opferte Bönens Nummer vier seinen Springer für drei Bauern, wodurch er mehr Kontrolle über das Zentrum bekam. Einen darauffolgenden Fehler seines Gegenübers, der vier Züge später überraschend Remis bot, nutzte er nicht.
Im selben Moment kam es auch an Brett acht zu einer Punkteteilung. Andreas Volling verbuchte gegen Peter Broszeit einen weiteren halben Punkt. Nach einem sauber gespielten Wolga-Gambit fanden sich beide in einer ausgeglichenen Stellung wieder. Im 24. Zug einigten sich beide auf das Unentschieden.
Ebenso kam Guntram Lenz (6) nicht über ein Remis hinaus. Dabei war der Bönener gut in seine Begegnung gestartet. Nach der Eröffnung hatte er sich einen Raumvorteil geschaffen und trotz der geschlossenen Stellung seine Figuren gut ins Spiel gebracht. Er versuchte auf seinem Königsflügel einen Angriff zu starten, den sein Gegner parierte, sodass sich auch am sechsten Brett die Punkteteilung ergab.
Die Hausherren konnte bis zu diesem Zeitpunkt ihre Führung verwalten, doch das änderte sich, als Martin Merz (2) und Thorsten Fuest (3) ihre Partien abgaben. Merz zog an gegen Marcus Henn den Kürzeren. Kurz nach der Eröffnung setzte Henn Bönens Nummer zwei mit einem taktischen Motiv unter Druck, wodurch der Erkenschwicker seine Figuren gut ins Spiel brachte und noch etwas Raum gewann. Als Merz danach noch einen Bauern hergab, wusste sein Gegenüber den entstandenen Vorteil zu nutzen. Thorsten Fuest musste sich ebenso geschlagen geben. Dabei spielte er über weite Strecken eine saubere Partie. Gegner Peter Trzaska konnte im Endspiel einen Doppelbauern auflösen und sich mit einem Mehrbauern den Sieg und damit die Führung für die Gäste erkämpfen.
Stephan Wegner an Brett sieben brachte die Bönener wieder zurück ins Rennen. Nach rund vier Stunden Spielzeit bezwang er Dirk Broksch. Zum Ende der Partie baute sich Wegner einen positionellen Vorteil auf. Broksch entwickelte sich schlecht ins Turmendspiel, sodass Wegner ohne größere Probleme gewann. Jochen Helmert (5) sicherte dann das Mannschaftsremis. Zwar stand er gegen Marcel Strohmann am Ende etwas besser, doch mit dem Remis gab er sich zufrieden, sodass sich der SV Bönen gegen den Tabellenführer einen Mannschaftspunkt erkämpfte.
Mit 5:5 Punkten kletterte das SV49-Team nun auf Platz vier der Tabelle, die aufgrund der zahlreichen Spielverlegungen noch ein schiefes Bild zeigt. So sehen die drei Punkte Abstand zu den Abstiegsplätzen nur auf den ersten Blick sicher aus, da die Mannschaften auf den hinteren Pläzen weniger Spiel absolviert haben.
Br. | SV Bönen 1 | DWZ | – | SV Erkenschwick 2 | DWZ | 4:4 |
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1 | Schlottmann, Fabian | 2298 | – | Spriestersbach, Kai | 1947 | +:- |
2 | Merz, Martin | 1968 | – | Henn, Marcus | 1999 | 0:1 |
3 | Fuest, Torsten | 1916 | – | Trzaska, Peter | 2038 | 0:1 |
4 | Mönkemeyer, Maik | 1852 | – | Schulze Bisping, Franz-Adolf | 1938 | ½:½ |
5 | Helmert, Jochen | 1894 | – | Strohmann, Marcel | 1893 | ½:½ |
6 | Lenz, Guntram | 1850 | – | Al Marawi, Abdulhadi | 1826 | ½:½ |
7 | Wegner, Stephan | 1753 | – | Broksch, Dirk | 1852 | 1:0 |
8 | Volling, Andreas | 1814 | – | Broszeit, Peter | 1791 | ½:½ |