Sieben Jahre in Folge holte Fabian Schlottmann den Vereinsmeistertitel des SV Bönen. Doch nun gelang es einem Denksportler, diese Vorherrschaft zu brechen. Jochen Helmert erkämpfte sich gegen den Spitzenspieler ein Remis und krönte sich so zum Vereinsmeister.
Das Teilnehmerfeld von 13 Akteuren teilte sich nach Stärke sortiert in zwei Gruppen auf: In der A-Gruppe duellierten sich acht spielstarke Bönener mit einem DWZ-Schnitt von 1827. Bereits früh im Turnier bildete sich ein Führungstrio, das den Titel unter sich ausmachen sollte. In den direkten Duellen fielen dann die Entscheidungen. Stephan Wegner und Titelverteidiger Fabian Schlottmann trafen in der sechsten Runde aufeinander und verbuchten bis dahin das Maximum von fünf Zählern. Jochen Helmert lag mit viereinhalb Punkten dicht dahinter. Stephan Wegner erkämpfte sich gegen den favorisierten Schlottmann ein Remis, verlor aber im Anschluss die wichtige Partie gegen Helmert. Nichtsdestotrotz spielte Wegner ein starkes Turnier mit einer Leistung von 2113 DWZ-Punkten. Mit fünfeinhalb Zählern holte er fast das Doppelte seiner erwarteten Punktzahl.
Erst im letzten Duell zeichnete sich daher ab, ob sich Helmert oder Schlottmann den Vereinstitel sichern würde. Im packenden „Finalspiel“ musste Schlottmann mit den weißen Steinen gewinnen, um seine Meisterserie fortzusetzen. Ansonsten wäre Helmert aufgrund der besseren Feinwertung der neue Vereinsmeister.
Während der Begegnung hatten beide mit Zeitnot zu kämpfen, was dem Herausforderer in die Karten spielte. Schlottmannn entschied sich während des Mittelspiels für ungenaue Züge, weshalb Helmert ein aktives Läuferpaar ausnutzen konnte. Mit einigen Raffinessen gelang es der Nummer Eins des SV, die Partie wieder auszugleichen. Trotz aller Angriffe des amtierenden Vereinsmeisters wehrte Helmert jeden Gewinnversuch ab. Nach 92 Zügen standen nur noch die Könige auf dem Brett und der Kraftakt war geglückt: Helmert beendete die siebenjährige Serie und entschied das Titelrennen für sich.

Dominanz beendet: Jochen Helmert sorgt für die Überraschung und beendet Schlottmans Meisterschaftsserie.
In der B-Gruppe gingen fünf Spieler an den Start, die in einem Hin- und Rückspiel aufeinandertrafen. Die durchscnittliche DWZ lag bei 1434. Auch hier sorgte ein Denksportler für eine Überraschung: Lars Poppenberg setzte sich immer wieder gegen seine Konkurrenz durch. In den acht Begegnungen blieb er ungeschlagen und teilte lediglich zweimal die Punkte, wodurch er die B-Gruppe für sich entschied. Damit spielte er 300 DZW-Punkte über seiner tatsächlichen Leistung. Außerdem profitierte er davon, dass seine Konkurrenz viele Punkte liegen ließ. Nutznießer war ebenso Volker Annus, der sich mit dreieinhalb Zählern den zweiten Platz erspielte.