Verbandsliga: SV Bottrop 1 – SV Bönen 1 4,5:3,5
In Bestbesetzung reiste die SV-Erste zum Tabellennachbarn aus Bottrop, der so etwas wie ein Angstgegner für die Bönener ist, was sich auch diesmal wieder bewahrheiten sollte. Auch die Gastgeber konnten in Topbesetzung antreten und gingen daher leicht favorisiert in die Begegnung.
An Brett 4 verpasste Torsten Fuests Gegner im Maroczy-Aufbau die Chance eine Figur zu gewinnen. Stattdessen wickelte der Bottroper so ab, dass Fuest den kleinen Vorteil des Läuferpaar behielt. Nach einer Stunde Spielzeit brachte ein Remisgebot die ersten Punkte. Am Nachbarbrett fand sich Martin Merz in einem Mittelspiel mit beidseitigen Chancen wieder. Der erste große Fehler sorgte schon für entscheidenden Materialverlust und die Führung für den SV Bottrop.
Nach ca. drei Stunden Spielzeit endeten die Partien an den Brettern 2, 5, 7 und 8 fast gleichzeitig. Gut aus der Eröffnung kam zunächst Olaf Bauch an Brett 7. Dann geriet er jedoch in Nachteil und versuchte statt eines passiven Springer-Rückzugs die Figur zu opfern, was der Bottroper leider widerlegte. Einen weiteren halben Punkt konnte Maik Mönkemeyer sichern. Aus der katalanischen Eröffnung entstand ein Mittelspiel, in dem Weiß mit der Führung im Rücken die Züge wiederholte. An Brett 8 wurde Guntram Lenz im Caro-Kann überrascht. Als sein Gegner versuchte den erarbeiteten Eröffnungsvorteil mit einem zweischneidigen Figurenopfer zu verwerten, geriet Lenz‘ Dame auf Abwege, sodass er einige Züge später aufgeben musste. Auch Jochen Helmert hatte Probleme mit der skandinavischen Verteidigung seines Gegners. Die schwarzen Figuren waren besser entwickelt und übten einigen Druck auf den Aufbau des Böneners aus. Der Match-Stand von 1:4 sorgte dann dafür, dass Helmert ein Remisangebot bekam, das er nicht ablehnen konnte.
Die zwei letzten Partien des Tages gingen noch an Bönen, sodass wenigstens noch wichtige Brettpunkte gesichert werden konnten. Fabian Schlottmann bot in der Eröffnung ein unklares Bauernopfer an. Seinem Gegner erschien die Annahme zu riskant, stattdessen stellte er sich eher passiv auf. Dann übersah der Bottroper noch einen Zwischenzug und musste seine Dame für Turm und Springer geben. Er fand noch einige schöne Verteidigungs-Ressourcen, doch Schlottmanns Dame war gegen den offenen König letztlich zu stark. Stephan Wegner stand in einer eher ruhigen Stellung immer etwas aktiver. Mit dem kleinen Vorteil eines weißen Isolani spielte er das Turmendspiel souverän aus. Als der Weiße eine letzte Remis-Chance im Bauernendspiel nicht nutzte, stand Wegners Sieg fest.
Mit der knappen Niederlage rutschten die Bönener nach 7 von 9 Spieltagen aufgrund der um einen Brettpunkt schlechteren Feinwertung hinter den punktgleichen Teams aus Kirchhellen und Brambauer wieder auf einen Abstiegsplatz, könnten aber mit einem Sieg im kommenden Heimspiel gegen Schlusslicht Bochum-Linden wieder ein paar Plätze klettern.